Früher waren Videospiele zumindest im Bereich des Vertriebs eine simple Angelegenheit. Schließlich konnte der Geldbeutel nach dem einmaligen Kauf eines Spiel sorglos beiseite gelegt werden und mit dem Spielen begonnen werden. Heute sieht dies ganz anders aus. Das Stichwort lautet hier: In-Game-Käufe. Dabei handelt es sich um sogenannte Mikrotransaktionen, die nicht selten in deutlich größeren Summen münden, als es der Name eigentlich vermuten lässt. Wir blicken auf die aktuelle Situation rund um In-Game-Käufe und klären, ob es sich dabei nicht tatsächlich schon um eine Form der Abzocke handelt.
Videospiele zunehmend kostenlos verfügbar – den Preis zahlt die Community
Vor einigen Jahren hat sich in der Branche für Videospiele ein Trend etabliert, der auf den ersten Blick sogar relativ verlockend klingt: Videospiele sind kostenlos für den Download verfügbar und können ohne versteckte Kosten zumindest in der Grundform genossen werden. Die Arbeit für die Entwicklung der Spiele sowie die Inbetriebhaltung von Servern und die Deckung anderer laufender Kosten müssen natürlich dennoch auf irgendeine Art und Weise refinanziert werden. Genau hier kommen die In-Game-Käufe ins Spiel. Nutzer, die das Spiel zuvor kostenlos heruntergeladen haben, können mit diesen Mikrotransaktionen zusätzliche Inhalte im Spiel freischalten. Mal handelt es sich nur um kosmetische Gegenstände, mal um Items, die das Spielgeschehen auf den Kopf stellen können.
Besonders bei PvP-Games, also Spielen, in denen die Nutzer gegeneinander antreten, kann letzteres zu einem großen Problem werden. In diesem Fall wird schnell der Begriff “Pay2Win” in den Raum geworfen. Hierbei geht es um die Theorie, dass in einigen Spielen durch Käufe mit echtem Geld zusätzliche Vorteile errungen werden können, die einen wesentlichen Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um stärkere Items oder Boost-Objekte, die im direkten Duell unfaire Chancen ermöglichen. Für Spieler, die kein echtes Geld in ein vermeintlich kostenloses Spiel investieren möchten, bleibt wie im Ice Casino Deutschland häufig nur die Lotterie, bei der sie hoffen, nicht auf Spieler mit unfairen Möglichkeiten zu treffen.
Mikrotransaktionen als größter Feind von Videospielen?
Nicht alle, aber einige Videospiele arbeiten mittlerweile mit dem Prinzip der Mikrotransaktionen. Je nach Ausführung und Mechanik sind sie dabei entweder Fluch oder Segen. Spiele wie League of Legends und Counter Strike beweisen, dass kostenlose Spiele durchaus einen fairen Wettkampf ermöglichen und sich statt durch den Verkauf von beeinflussenden Items allein durch zusätzliche kosmetische Inhalte finanzieren können. Nicht immer ist dies jedoch der Fall. Es gibt Spiele, in denen immer wieder davon berichtet wird, dass nicht der Spieler mit dem besten Können, sondern derjenige, mit dem breitesten Geldbeutel, schlussendlich gewinnen wird.
Die Mikrotransaktionen sind somit einer der größten Feinde von Videospielen. Neben toxischen Communitys sowie störenden Fehlern im Spiel haben sie damit das größte Potential, für Ungleichheiten und geminderten Spielspaß sorgen zu können. Häufig werden entsprechende Spiele von Kennern bereits weiträumig gemieden, nicht alle kennen sich jedoch mit den mehr oder weniger versteckten Gefahren entsprechender Spiele aus.
Großer Unterschied zwischen Pay2Win und kosmetischen Gegenständen
Wie bereits angesprochen, muss in diesem Kontext zwischen zusätzlichen Inhalten mit unfairen Vorteilen sowie jenen, die ausschließlich optische Veränderungen herbeiführen, unterschieden werden. Die bereits genannten Beispiele wie League of Legends lösen dieses Problem beispielsweise hervorragend. Hier wird das Spiel zunächst kostenlos zur Verfügung gestellt. Spieler, die ihren Charakteren jedoch ein besonderes Aussehen verleihen möchten, können dies für eine festgelegte Summe optional tun. Spiele, die grundsätzlich kostenlos sind, jedoch eine Option zur kostenpflichtigen Aufwertung optischer Inhalte bietet, sind beispielsweise:
- League of Legends
- Counter Strike
- Valorant
- Dota 2
- Fortnite
- Apex Legends
- Overwatch 2
Der Liste von Spielen, die trotz kostenloser Basisversion frei von Pay2Win-Mechaniken sind, stehen jedoch eine große Anzahl von Spielen gegenüber, bei denen dies eben nicht der Fall ist. Titel wie EA Sports FC sind schließlich bekannt dafür, Spielern, die echtes Geld investieren, einen gewissen Vorteil zu ermöglichen. Bei manchen Spielen bedarf es neben der eigenen Fähigkeit also auch immer die nötige Portion Kleingeld, um sich in der virtuellen Welt zu beweisen.
Vor allem Mobile-Games betroffen
Ein kurzer Blick über die Branche zeigt, dass es vor allem Mobile-Games sind, welche von Pay2Win-Problematiken betroffen sind. Erklären lässt sich das vor allem mit der Zielgruppe, die von solchen Spielen angesprochen wird. Meist sind es jüngere Nutzer, die sich durch die cleveren Mechaniken der Entwickler manipulieren lassen und somit ausreichend Motivation verspüren, um regelmäßig neues Geld in das Spiel zu investieren. Was auf der einen Seite gut für die Entwickler ist, kann auf der anderen Seite schnell zu Konfliktpotential werden.
Eltern sollten daher in jedem Fall darauf achten, welche Spiele die Kinder am Handy nutzen und ob hierfür Zahlungen, die möglicherweise gar nicht erst abgesprochen wurden, getätigt worden sind. Zusätzliche Software wie beispielsweise spezielle Apps können bei diesem Vorhaben unterstützen.
In-Game-Käufe als clevere Finanzierungsstrategie
Im Grunde ist an In-Game-Käufen an sich kaum etwas auszusetzen. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Käufe keinen direkten Einfluss auf das Spiel oder die Fähigkeiten eines Nutzers nehmen, sondern lediglich optische Effekte mit sich bringen. Da dies in der Praxis jedoch nicht der Fall ist, sondern häufig sogar gezielt Tricks angewendet werden, die das Kaufverhalten anheben sollen, erfahren Spiele mit In-Game-Käufen immer häufiger zurecht Kritik. Der wohl beste Weg ist es daher noch immer, ein Spiel einfach einmalig zu kaufen und im Anschluss ohne weitere Ausgaben genießen zu können.
Mehr Lesen: Anne Wünsche Fapello